Sonntagskogel | © DAV Teisendorf

Spannendes Wochenende im Tennengebirge 26. - 28.1.2024

26.01.2024

Der Klimawandel macht es spannend! Mit der Ausnahme, dass das Wetter Samstag/Sonntag gut werden sollte, waren die Wettervorhersagen und das Wetter im Vorfeld vollkommen chaotisch.

Der Klimawandel macht es spannend! Mit der Ausnahme, dass das Wetter Samstag/Sonntag gut werden sollte, waren die Wettervorhersagen und das Wetter im Vorfeld vollkommen chaotisch.
Schon am Donnerstag fuhren Karin und ich zum Ausgangspunkt auf der Ostseite des Tennengebirges, um die ersten Essens-/Getränke- und Materialfuhren zu unserer Selbstversorgerhütte hoch zu tragen (weitgehendst umweltfreundlich mit E-Pkw). Dort empfingen uns zuerst wildeste Regenschauer, dann beruhigte sich das Ganze. Am nächsten Tag waren wieder Regenstunden angesagt – wir verschoben für die Gruppe den Abfahrtszeitpunkt in Teisendorf um einige Stunden, um wenigsten trocken auf die Hütte zu kommen. Das gelang und kaum hatten wir dort eingeheizt, ging es richtig los! Wir hatten im Hochwinter selten solche Regengüsse erlebt, wie hier auf ca. 1400 m Höhe.

Zum Abendessen gab es Schweinsbratl mit Rahnenknödel, Kartoffeln und Salat – was für ein Festmahl! Und die Nachspeisenmannschaft ließ sich auch nicht lumpen.

Irgendwann in der Nacht wurde es – Gott sei Dank – kälter und es fing wie wild zu schneien an. Auch in den Morgenstunden war es noch ungemütlich und so zogen wir „nur“ zum kleinen Traunstein im Nebel-Gewabere los.

Der Schnee war z.T. total hart und eisig, zum geringsten Teil pulvrig und so verrichteten die Steigeisen am flotten Gipfelaufbau des kl. Traunsteins hervorragende Dienste. Die Gipfelstimmung war großartig nachdem nun auch die Sonne zum Vorschein kam. Danach ging es rüber zur Gsenghöhe und nach einer Gipfelbrotzeit fuhren wir auf der Südseite im Sonnenschein überraschend gut runter bis ins Loch (nur zum geringsten Teil gab es Bruchharsch!). Nach interessantem Wiederaufstieg zur Hütte ließen wir gleich mal den Sektkorken knallen und vorzüglichsten Kaiserschmarrn von Waltraud gab es auch. Das von Karin vorgekochte Abendessen bestand aus Kaspressknödelsuppe mit Gemüse – was für eine Wonne!

Der nächste Tag schien vielversprechend zu werden! Traumhafte Morgendämmerung, endlich Minustemperaturen und total spannendes Gelände erwarteten uns - zumal der Schnee so hart war, dass wir an extremen Stellen sogar mit der Schaufel eine Spur für die Gruppe machten. Die Idee war, den Zentralgipfel des Hochkarfelderkopfes zu besteigen. Leider ließen die Lawinenverhältnisse im oberen Kar die Durchführung nicht zu und so drehten wir schweren Herzens in den Steilhängen um, obwohl der Schnee hier endlich von traumhafter Abfahrtsqualität war.

So wurde es „nur“ der Sonntagskogel, der uns aber vollkommen entlohnte. Die ersten Hänge waren ein einziger Abfahrtstraum und auch nach einem Gegenanstieg wurden wir nochmals von Pulverhängen verwöhnt bis wir wieder in die knusprigen Hänge weiter unten einfuhren. Bis auf zwei Tourengeher, die uns auf den Sonntagskogel folgten, waren wir die ganzen Tage in vollkommener Einsamkeit unterwegs. So soll`s sein.
Nach einem Reste-Essen und dem Putzen der Selbstversorger-Hütte fuhren wir fröhlich nachhause.

Was für ein spannendes Wochenende mit einer fabelhaften Gruppe!

Bericht: Hermann Böhler

Fotos: Hermann,

Mit dabei waren: Karin, Marita, Stefan, Steffi, Thomas, Tobi, Waltraud und der Berichtschreiber