© DAV Teisendorf

Skihochtouren im Ötztal

rund um die Vernagthütte

22.03.2024

Die auf 2755m hochgelegene Vernagthütte war unser Stützpunkt im Ötztal. Rund um die bestens geführte Vernagthütte liegen zahlreiche leicht bis mittelschwere Gipfel für schneebegeisterte Gipfelaspiranten. Die Wetterprognose, wie so oft wechselhaft. Umso wichtiger ist eine gute Planung, im Hochgebirge ist bei schönem Wetter und bei guten Bedingungen „ois easy“ aber bei schlechtem Wetter ist man schnell in bedrohlicher, wenn gar in lebensgefährlicher Lage.

Aber soweit lassen wir es natürlich nicht kommen. Am Anfahrtstag ist schönes Wetter angesagt, der Zustieg zur Hütte ist lang, dementsprechend treffen wir uns zeitigst am Parkplatz in Schweinbach. Obligatorisch ist mittlerweile der Cappuccino in Oetz, ehe es zu unserem Startpunkt nach Vent geht. Die Schlüsselstelle des heutigen Tages ist wie immer im winterlichen Vent „die Parkplatzsuche“. Viel zu viele Touristen und fast keine Parkplätze.

Doch endlich geht es los. Der Hüttenzustieg ist lang, der Rucksack schwer und zum Schluß macht sich bei dem Ein oder Andern auch die Höhe bemerkbar. Nach einer ausgiebigen Pause starten die Meisten noch zu einer kurzen Eingehskitour. Mit leichtem Gepäck geht es noch auf die 3126 m hohe „Mittlere Guslarspitze“. Nach dem Rundumblick in die Hochgebirgswelt geht es zurück zur Hütte. Ein gelbes Kaltgetränk mit Schaumkrone und das anschließende Abendessen haben wir uns redlich verdient. Klausi und ich machen die Tourenplanung für den nächsten Tag. Der Blick auf den Wetterbericht..., bis Mittag Sonne, dann folgt ein Wettersturz. Sehr schnell soll er kommen, die Temperaturen fallen, Schnee und Orkanböen. Da möchte und sollte niemand im Hochgebirge unterwegs sein.

Wir wählen die Hochvernagtspitze als unser Ziel. Baldiger Aufbruch und ein nicht zu weit entferntes Ziel sollten unser Garant für einen Gipfelerfolg sein. Über den Großen Vernagtgletscher geht es nicht allzu schwierig zu unserem Tagesziel. Blau, weiß und grau (bis auf ein paar Farbtupfer, der wenigen Skitourengeher) sind die einzigen Farben die wir sehen. Beruhigend für das Auge..., dazu die Stille..., lassen uns in gleichmäßigen dahingleiten, eintauchen in eine andere Welt.
Am Skidepot angekommen, eröffnet sich der Blick nach Westen und man sieht in der Ferne schon die Schlechtwetterfront aufziehen. Trödeln ist nicht angesagt, wir wechseln auf Steigeisen und Pickel und erreichen über den einfachen Gipfelgrat die 3539 m hohe Hochvernagtspitze. Alle oben, alle glücklich und ein bisschen stolz, so soll es sein. Nach vielen Umarmungen und einem Gipfelfoto geht es zurück zu den Skiern. Bei der Abfahrt wird unweit der Hütte noch Pause gemacht, ehe es zurück zur Hütte geht. Es dauert auch nicht lange, dann bricht das schlechte Wetter über uns herein. Wir sind froh auf der Hütte zu sein.
Für heute ist Schluß, falls morgen das Wetter wieder erwarten besser werden sollte, würden wir den Fluchtkogel anpeilen. Aber dem ist nicht so. Als wir aufwachen und aus dem Fenster schauen ist klar, wir fahren ab. Wir hatten zwei herrliche Tage, das muss genügen.

Bei der Abfahrt wird uns vor Augen geführt wie unterschiedlich die Verhältnisse sein können, die Schlüsselstelle im Aufstieg (eine 50 m lange Querung) bei Sonne und griffigen Schnee wird sie nicht einmal bemerkt. Bei der Abfahrt im Sturm und abgeblasen, sollte man keinen Fehler machen, da wir uns im Absturzgelände befinden. Aber mit Harscheisen war das für alle gut machbar.

Leiter: Armin Scheuerecker/Klaus Ober
Teilnehmer: Nadine, Sonja, Karin, Sigi, Cordula, Stefan, Franz P. und Kone H.