Am Donnerstag starteten wir vom Silvretta-Stausee zur Wiesbadener Hütte bei strahlendem Sonnenschein. Schon bald stapften wir im Neuschnee der letzten Tage hinauf zur Radschulter. Der unmarkierte Steig zum Hohen Rad war leider komplett eingeschneit, weshalb wir umkehrten und auf den kleinen Gipfel Piz 6 R stiegen. Ein herrliches Bergpanorama mit Aussicht auf die möglichen Gipfelziele der nächsten Tage zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht. Nach ca. 300 Hm Abstieg erreichten wir unser gemütliches Nachtlager, die Wiesbadener Hütte.
Am nächsten Morgen pünktlich um 7 Uhr standen wir abmarschbereit geschnürt und bepackt für den Piz Buin vor der Hütte. Anfangs auf Bergpfad, später über felsige Passagen führte unser Weg hinauf zum Gletscher. Dort mit Steigeisen und Pickel bewaffnet, stiefelten wir angeseilt weiter. “Oh, mein Steigeisen ist kaputt...”, hörte ich aus unserer Seilschaft eine Stimme...was nun ?
Unser Guide Armin nahm ganz entspannt das kaputte Steigeisen in die Hand. Hast du Kabelbinder und Reepschnur dabei , ist die Reparatur keine Hexerei.
Der Aufstieg zum Gipfel war dann mit etwas Kraxelei verbunden, aber alle Neune standen glücklich oben auf 3312 m.
Am Samstag marschierten wir Richtung Dreiländerspitze. Zuerst wieder auf steinigen Pfaden zum Gletscher, nun immer steiler werdend bergauf. Das letzte Stück zum verblockten Gipfel war leider vom Regen in der Nacht eisig, und somit hieß es für unsere Gruppe: umkehren.
Nach kurzer Mittagspause auf der Hütte suchten wir uns noch ein Gipfelziel, denn das Wetter war zu schön zum Faulenzen. Eine Stunde später standen wir auf dem Vermuntkopf und erfreuten uns am 360° -Panorama. Müde und zufrieden saßen wir nach dem üppigen Abendessen zusammen.
Am letzten Morgen hingen dicke Wolken am Himmel, die uns die Heimreise aus der Silvretta mit den tollen Bilder im Kopf leichter machten.
Danke an Armin und Klaus für die Planung und Organisation dieser gelungenen Bergtouren !