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Gleiwitzer Höhenweg mit Besteigung Großes Wiesbachhorn (3564m)

08.07.2023

Samstag stand nur der Aufstieg zur Gleiwitzerhütte auf dem Programm. Nach einem stimmungsvollen Sonnenuntergang und einem gemütlichen Hüttenabend stand am nächsten Tag der Hohe Tenn auf dem Programm.

Um 6 Uhr in der Früh ging es los, noch waren die Gipfel in Wolken gehüllt, aber der Wetterbericht versprach uns das es aufreißen sollte. Und so kam es dann auch, das Wetter wurde immer besser und wir konnten den Gipfelgrat zum Hohen Tenn richtig genießen. Über den Mooserboden ging es dann weiter zum Heinrich-Schwaiger-Haus, dem Ausgangspunkt für das Große Wiesbachhorn.

Abermals ging es um 6 Uhr los, diesmal war keine Wolke am Himmel, die Vorfreude dementsprechend groß. Über Felsen und Firn ging es auf das formschöne Wiesbachhorn. Nach vielen Fotos und Umarmungen begann der lange Abstieg über die Wielinger Scharte und den Bratschen.

Und dann kam alles anders.

Nur ca. 150 Höhenmeter von der Schwarzberghütte entfernt, löste sich links unterhalb von uns große Mengen Eis. Der Schreck war groß, ein weiterkommen ohne die Gruppe zu gefährden war unmöglich, es hingen immer noch riesige Eismengen über dem Abstiegsweg. Nachdem wir alle Alternativen verworfen hatten, blieb nur der Notruf. Es dauerte nicht lange, dann kam ein Polizeihubschrauber aus Salzburg, checkte die Lage und begann umgehend mit der Rettung. Da waren Profis am Werk!!! Alles ging sehr schnell und reibungslos, die Alpinpolizei war auch sehr froh, dass wir gut ausgerüstet waren und alle unverletzt. Immer 2 Personen am Tau flogen wir von unserem „Balkon“ zur Schwarzberghütte. Die Wirtsleute machten uns einen riesigen Empfang mit Kaffee, Kuchen und einen Schnaps zur Beruhigung.

Die Tour wird wohl allen Teilnehmern ewig in Erinnerung bleiben.
Das alles so glimpflich ausging soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir riesiges Glück hatten und die Situation sehr ernst war:

Wichtige Hinweise:
- Hätten sich die Eismassen nur ein paar Minuten später gelöst wären wir vermutlich alle mit in die Tiefe gerissen worden. Die Bergsteiger im letzten Jahr an der Marmolada hatten das Pech (11 Tote am 03. Juli 2022)
- Die Bedingungen für eine Rettung konnten nicht besser sein: Handy-Empfang, Witterung, Sicht und Gelände! Solch gute Bedingungen herrschen in den seltensten Fällen und damit darf kein Bergsteiger kalkulieren.

Tourdatum: 08.-10.07.2023
Armin Scheuerecker mit Christine, Marion S., Vroni, Karin, Gerlinde, Steffi, Marion G., Annette und Mane