Der weitere Weg führte uns – wieder flowig, nur ein paar Kilometer zwangsweise auf der Bundesstraße – über Brem und den Weißgraben hinauf zur Gräbenalm. Dort wurden wir - zu unserer Überraschung - sehr nett mit Getränken bewirtet, bevor wir durch das Tal des Kleinen Wappbach hinab zum Weitsee fuhren. Ein Teil der Gruppe fuhr über die Forststraße hinab, ein Teil den Trail – bis bei Hermann wortwörtlich „die Luft raus war“ aus dem Hinterreifen, trotz Schlauch und Pannenmilch. Der 2.8 Zoll-Mantel wehrte sich bei der Montage erfolgreich - nach drei gezwickten Schläuchen mussten Walter und Hermann entnervt aufgeben, weil uns die Zeit davonlief und die passenden Schlauchvorräte aufgebraucht waren. Glück im Unglück: Die netten Wirtsleute von der Gräbenalm kamen in dem Moment vorbei und nahmen Hermann samt Hinterradl mit nach Ruhpolding. Dort stand er nicht lange als Anhalter – Hias (Hösle) grinste ihn aus seinem Auto an und fuhr ihn bis vor die Haustüre in Waging. Danke!!!
Die sechs verbliebenen Radler*innen fuhren vom Pannenplatz auf direktem Weg zur Traunsteiner Skihütte auf der Winklmoosalm, wo Waltraud und die Hüttenwirtin bereits auf uns warteten. Nach dem Abendessen genossen wir noch den phantastischen Sonnenuntergang und gegen 22 Uhr kam Hermann, wieder mit Luft im Hinterradl und einem Set geflickter Schläuche im Gepäck, durch die Dunkelheit angesaust. Dank Reifenfett und noch größerem Mantelheber hatte es zu Hause im ersten Anlauf „geflutscht“.
Am nächsten Morgen radelten wir zunächst zur Dürrnbachalm und stiegen von dort an „Schneetälchengesellschaften“ (doch, ja, die gibt´s!) und Schusternagerln vorbei zum Gipfel auf. Geniales Wetter, genialer Rundblick!
Wieder bei den Bikes angekommen, verabschiedete sich Waltraud Richtung Untersberg, wir fuhren hinab zum Seegatterl und weiter zum Füße baden im Weitsee (bei amtlich gemessenen 18 Grad). Leider war das Große Wappbachtal wegen Forstarbeiten bis auf weiteres gesperrt, so dass wir nicht über die Dandlalm nach Ruhpolding fahren konnten. Über Seehaus steuerten wir unser nächstes Ziel an, die Windbeutelgräfin.
Der anschließende Trail oberhalb des Lifts und der Sommerrodelbahn entpuppte sich als „Testpiece“ – zum einen hatte Hermann ihn leichter in Erinnerung gehabt, zum anderen ließ die Konzentration nach den 1,5 Tagen und/oder der Mittagspause wohl etwas nach, jedenfalls hatten einige von uns auf dem Stück teilweise zu kämpfen. Ein umgestürzter Baum erforderte noch Teamwork, um die Motor-Radl darüber zu hieven. Wieder auf leichterem Terrain plante Hermann schnell um und wir fuhren idyllisch und „easy going“ hinauf nach Scharam und über einen schönen Wiesentrail hinab nach Siegsdorf.
Dort trennten sich unsere Wege nach zwei schönen, abwechslungsreichen Radltagen in den heimischen Bergen.
Mit dabei waren: Kathi, Irmi, Klara, Rosi, Walter, Steffi und natürlich unser Guide Hermann. Special Guest: Waltraud.
Text: Steffi Fuchs
Bilder: Hermann, Kathi, Steffi und Walter