Aufstieg zum Mittagskogel | © DAV Teisendorf

4 Tage in Toblach im Pustertal

22.02.2024

Anfahrt über Innsbruck und dem Brenner. Bei uns zu Hause alles grün..., haben wir schon genug Schnee? Die Frage stellte sich wohl jeder bei der Anfahrt. Der Wirt unseres Hotels in Toblach versicherte mir „Die Bedingungen sind gut“...

Das will ich doch lieber mal selber sehen. Dann auch noch schlechte Wettervorhersage, „Südstaulage“. Naja, wir werden schon was finden. Wir steuern als erstes den Parkplatz Brückele im Pragser Tal an. Der liegt auf 1400 Meter. Schnee liegt genug, nur die Sicht ist gleich null. Das angestrebte Ziel, den Dürrenstein verwerfen wir gleich und steuern den leichteren Strudelkopf an. Und das passt gut, gleich am ersten Tag einen Gipfel und schon ist es keine Schneiderfahrt mehr. Der erste gemeinsame Abend wird schon mal recht lustig, kein Wunder bei dieser „Bande“.

Dann Planung für den nächsten Tag. Zur schlechten Sicht kommen noch Schneefall und Wind dazu. Großer Jaufen zu gefährlich, Sextener Stein ohne Sicht, den finden wir bloß mit GPS. Vom Wirt bekommen wir dann den Tipp „Versucht es mit der Forcella della Neve, durch die Lage könnte es windstill sein und die Wegfindung ist auch nicht allzu schwierig“. Gesagt getan, das schwierigste war wohl die Fahrt zum Misurinasee bei winterlichen Schneeverhältnissen. Dazu unser Dank an die Vorstandschaft, der neue AV-Bus geht sehr gut und die Winterreifen sind exzellent. Die Tour war trotz der schlechten Bedingungen gut zu händeln, das Wort „abenteuerlich“ ist öfter gefallen und wir waren uns einig, so guten Schnee hatten wir heuer noch nie. Durchgefroren und nass kamen wir zurück zum Hotel, wie gut das es dort einen kleinen Wellnessbereich und ein Hallenbad mit einer Wassertemperatur von 31 Grad gibt.

 Und wieder begann die Planerei für den nächsten Tag. Die Sicht sollte zwar besser werden, aber 40-60 cm Neuschnee!!! Von solchen Schneemengen können wir in unseren Gefilden heuer nur träumen. Der Lawinenlagebericht sagt in den Hochlagen einen 4er voraus. Die endgültige Entscheidung fällt dann erst kurz nach dem Frühstück. Wir fahren ins Fischleintal und steigen auf zum Toblacher Knoten. Die Tour ist relativ Lawinensicher und ein Klassiker in den Dolomiten. Umso verwunderlicher das wir an einem Samstag, die einzigen sind, die Richtung Sextener Stein unterwegs sind. Da müssen erst die Oberbayern kommen und die Tour Einspuren. Und das einspuren war harte Arbeit, ohne Übertreibung, 40 cm spurt man nicht alle Tage ein, aber jeder beteiligte sich an der Spurarbeit und so was macht ja auch Spaß. Es hat ja was von einer Erstbesteigung. Wir haben zwar die Drei Zinnen nicht gesehen, aber alleine unterwegs sein in dieser grandiosen Dolomitenlandschaft, das hat schon was.

Sonntag ist Abreise, das Wetter ist im Süden immer noch schlecht. Wir entscheiden uns dann nach viel Planerei zum Felbertauerntunnel zu fahren und evtl. Richtung Hochgasser aufzusteigen. Aber wie vermutet, das schlechte Wetter drückt gegen den Hauptkamm, also fahren wir noch durch den Tunnel. Laut Wetterbericht soll im Norden besseres Wetter herrschen. Was soll ich sagen…, der Wetterbericht hat wiedermal Recht. In Mittersill herrscht strahlender Sonnenschein, und Dank Internet finden wir dann auch noch eine schöne Tour. Südseitig geht es über fast unverspurte Hänge auf den Mittagskogel. Wir genießen am Gipfel die Sonne und freuen uns auf die Abfahrt und den abschließenden Cappuccino.

Das Resümee der letzten 4 Tage. Man sollte immer einen Plan B in der Tasche haben und immer offen sein für kurzfristige Planänderungen. Ich habe noch nie in so kurzer Zeit, so oft die Pläne geändert.

Danke an alle, ihr wart sehr flexibel  ;-)

Teilnehmer: Karin, Nadine, Tina, Evi, Cordula, Sonja und Franze
Tourenleitung: Armin Scheuerecker/Klaus Ober