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angenommen!

27.09.2025

Klettern in der Wachau

vom 27. bis 30. August 2025

„Weg über die Backe“, wir aber suchen „Ein Osterei aus dem Elbsandstein“. Unsere Blicke scannen die Felsen, auf der Suche nach Haken und Routennamen. Schnell wird klar: Der Gneis hier ist – wie schon gestern am Edelweißturm – von bester Qualität: fest und griffig. Oder ist der Einstieg doch um die Ecke? Nein, hier muss er sein: der Start auf den Kummerstalturm.

Ich klettere die ersten Meter hinauf und beim Blick weiter nach oben wird mir klar, warum die erste Seillänge so heißt: Vor mir öffnet sich ein perfekter Kamin, als hätte jemand die Flanken mit einer Kreissäge gerade nach oben geschnitten. Ein Bilderbuch-Kamin, wie man ihn sonst nur aus dem Elbsandstein kennt. Solide Bohrhaken weisen mir den Weg im Spalt und ich genieße jede Bewegung. Den Gipfel des Kummerstalturms verlassen wir mit einem luftigen Spreizschritt, im Elbsandstein „Überfall“ genannt. Nach gut einer Seillänge packen wir das Seil zusammen und ziehen weiter durch den Wald zum nächsten Turm. Das muss man annehmen.

Ursprünglich war die Zsigmondyspitze im Zillertal unser Ziel. Doch die Wettervorhersage machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wolkenverhangene Berge und nasser Fels hätte keinen Spaß gemacht. Da haben wir es vorgezogen, in der Wachau ein wenig zu schwitzen.

Wir steigen Turm um Turm hinauf, dazwischen führt uns der Weg immer wieder durch den schattigen Wald – typisch für das Mehrseillängenklettern in der Wachau. Die George-Harrison-Nadel ist das Grande Finale des von uns gekletterten Don-Bosco-Grates.

Nach der Tour wandern wir in wenigen Minuten von unserer Pension zum Naturbadeteich und erfrischen uns. Die hier noch lauen Abende verbringen wir bei einem Glas köstlichen Wein und den kulinarischen Spezialitäten der Region in einem Heurigen. Urlaubstimmung pur.

An den folgenden Tagen fordern wir unsere Kletterfähigkeiten an der Civetta heraus und setzen mit dem Hohen Stein einen gebührenden Abschluss dieser Sektionstour.

Die Wachau ist in der Klettercommunity wenig bekannt. Ich bin froh, dass meine Empfehlung in die Wachau zu fahren dennoch angenommen wurde. Nach den vier Tagen waren wir alle von den guten Klettermöglichkeiten und vor allem vom Urlaubsfeeling an der Donau überzeugt!

Tourenleitung, Fotos und Bericht: Stefan Stadler