Zahlreiche Mitglieder beim Edelweißabend geehrt
Johann Maier und Franz Lankes sind seit 70 Jahren dabei
Teisendorf. Mit Franz Lankes und Johann Maier wurden beim Edelweißabend im Gasthaus Helminger in Rückstetten gleich zwei Bergfreunde für 70-jährige Mitgliedschaft beim Deutschen Alpenverein geehrt. Außerdem bedankte sich die Sektion Teisendorf des Alpenvereins bei zahlreichen langjährigen Mitgliedern für 40, 50 oder 60 Jahre Treue zum Verein mit einem unterhaltsamen Programm.
Für den stimmungsvollen musikalischen Rahmen der rundum gelungenen Veranstaltung sorgte Högl-Six. Vorstand Georg Eckart begrüßte nach dem gemeinsamen Abendessen die Ehrengäste und Eingeladenen. Zur Einstimmung auf die Ehrung erinnerte er an den im letzten Jahr verstorbenen „Bergauf-Bergab-Moderator“ Hermann Magerer. Die Geehrten seien ja alle schon mindestens 40 Jahre in den Bergen unterwegs, stellte er fest und zitierte einen Ausspruch des beliebten Fernsehjournalisten „Kleine Berge hören dann auf, wenn es am schönsten ist. Sie haben einen erzieherischen Wert, weil sie den Idealismus fördern und einen Heroismus nicht aufkommen lassen. Und gesünder sind sie auch“.
Zu den verschiedenen Beitrittsjahren hatte der Vorsitzende Informationen aus dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben mitgebracht. Helmut Huber warf dazu noch einen Blick in die Vereinschronik des jeweiligen Jahres.
Zu Beginn schaute Eckart auf das Jahr 1984, das Beitrittsjahr für die 40-jährige Mitgliedschaft, zurück. Unter Bundeskanzler Helmut Kohl fanden die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles statt, bei denen Deutschland wegen dem Boykott der meisten sowjetischen Länder im Medaillenspiegel auf dem 3. Platz landete. Zudem startete das Privatfernsehen in Deutschland und der Nationalpark Hohe Tauern wurde geschaffen. Helmut Huber erinnerte unter anderem an das Faschingskranzl und die Bergmesse mit Sonnwendfeuer auf der Stoißer Alm. Mitglieder leisteten 2100 Arbeitsstunden beim Ausbau des Alpenvereinsheimes. Im Dezember bekam die Sektion dann ihre eigenen Räume. Jugendreferent Sepp Enzinger rief nacheinander die insgesamt 24 Frauen und Männer auf, die dem Verein seit 40 Jahren die Treue halten. Alle anwesenden Geehrten erhielten ein Ehrenzeichen und eine Urkunde.
1974 bekam der Alpenverein 17 Neuzugänge, die auch jetzt nach 50 Jahren noch dabei sind. Der Vorstand erwähnte unter anderem die in Deutschland ausgetragene und gewonnene Fußballweltmeisterschaft und die Energiekrise. Im Frühjahr wurden deshalb um 25% mehr Fahrräder verkauft als im Vorjahr. Helmut Huber sprach von
800 im Wegebau geleistete Arbeitsstunden, Lichtbildervorträgen bei den monatlichen Versammlungen und von sechs Hochzeiten innerhalb der Jungmannschaft.
Vor 60 Jahren fanden die Olympischen Winterspiele in Innsbruck statt. Schon damals mussten wegen ausbleibender Schneefälle 25.000 Tonnen Schnee herbeigeschafft werden. Die USA trat in den Vietnamkrieg ein. Zudem war 1964 das Jahr der sogenannten Babyboomer. Der chinesische Shishapagma, der niedrigste 8000-er wurde erstbestiegen. Helmut Huber berichtete von Lichtbildervorträgen über „Naturschutz“ und „Das Wetter am Berg“ sowie über Touren und Ausflüge und die Anschaffung einer neuen Lautsprecheranlage durch den Verein. Die neun Geehrten bekamen zu Ehrenzeichen und Urkunde noch das „Alpenvereinsjahrbuch Berg 24“.
Als Franz Lankes und Johann Maier 1954 dem Alpenverein beitraten, wurde Deutschland in der Fußball-WM in der Schweiz Weltmeister. Das Ereignis ging unter der Bezeichnung „Das Wunder von Bern“ in die Geschichte ein. In dem Jahr gelang außerdem die Erstbesteigung des K2. Mit Namen wie Bill Haley und Elvis Presley begann der Rock´n Roll seinen Siegeszug durch die Welt. Das Lesen der Chronik aus diesem Jahr stellte für Helmut Huber wegen der eigenwilligen Schrift eine große Herausforderung dar. Er erinnerte an einen maskierten Abend sowie an Bergtouren am Dachstein und Wilden Kaiser. Die beiden Geehrten freuten sich über ein Geschenkset mit drei Spezialbieren der Brauerei Wieninger.
Im Anschluss an die Ehrungen zeigte Walter Hunklinger zunächst Fotos der Geehrten aus früheren Zeiten, die für manches Schmunzeln sorgten. Danach präsentierte er schöne Bilder und Videomaterial von einer Tour in vier Etappen am Meraner Höhenweg. Der Vortrag wurde teilweise ansprechend musikalisch untermalt und anschließend mit kräftigem Applaus belohnt. Helmut Huber beendete das Programm mit einer lustigen Berggeschichte. Georg Eckart dankte allen Helfern und gab eine kurze Terminvorschau, bevor der Abend gemütlich ausklang.
>Text und Fotos Sylvia Dumberger<